Landtagswahl NÖ 2023
Das sind die Wahlmotive der Niederösterreicher (Teil 1)
Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen und Online-Interviews mit 1.224 Wahlberechtigten, die zwischen 24. und 28. Jänner durchgeführt wurden.
NÖ. Stimmung im Land deutlich schlechter als vor LTW 2018
Wie sehen die Niederösterreicher:innen die Entwicklung des Landes seit der letzten Landtagswahl? Die Wahltagsbefragung zeigt:
- 34 % sagen, dass sich Niederösterreich seit der letzten Landtagswahl negativ entwickelt hat. 2018 meinten hingegen nur 16 %, dass sich das Land negativ entwickelt hat. Damit hat sich der Anteil jener, die eine negative Entwicklung sehen, mehr als verdoppelt.
- Demgegenüber stehen 23 %, die eine positive Entwicklung wahrgenommen haben und 38 %, die keine Veränderung sehen. (die verbleibenden 5% haben keine Einschätzung abgegeben)
Top-Thema Teuerung
Das Thema „Inflation und steigende Preise“ ist klar jenes Thema, über das die Menschen im Laufe des Wahlkampfs am intensivsten diskutiert haben:
- 50 % geben an, sehr häufig über die Teuerung diskutiert zu haben.
- Dahinter folgen mit großem Abstand die Themen „Sicherung der Energieversorgung“ (31% „sehr häufig diskutiert“), „Zuwanderung und Integration“ (31%) sowie „Gesundheit und Pflege“ (29%).
Vertrauen in Lösungskompetenz ebenfalls klar gesunken
Nur mehr 56 % der Menschen haben 2023 Vertrauen, dass die Politik in Niederösterreich gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen findet (23 % stimme sehr zu, 33 % stimme eher zu). Im Jahr 2018 waren es noch 73 % der Befragten gewesen (39 % stimme sehr zu, 34 % stimme eher zu).
- Jene, die die Entwicklung Niederösterreichs negativ beurteilen, haben auch besonders wenig Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik.
- Zudem machen sich 76 % der Befragten Sorgen, dass sich die Gesellschaft immer weiter auseinanderentwickelt (43 % stimme sehr zu, 33 % stimme eher zu).
Wahlmotive
ÖVP-Wähler:innen für Kontinuität
Eine Mehrheit von 51% der ÖVP-Wähler:innen sieht die Entwicklung im Land positiv. Gefragt nach dem Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung, nennen sie vor allem Kontinuität, d.h. „die bisherige Arbeit der Partei“ (28%), die Spitzenkandidatin Mikl-Leitner (15%) oder dass sie immer diese Partei wählen (14%).
SPÖ für inhaltliche Positionen gewählt
Unter SPÖ-Wähler:innen wurden diesmal die inhaltlichen Standpunkte am häufigsten als wichtigstes Wahlmotiv genannt (von 41%), mit deutlichem Abstand gefolgt vom Stammwählermotiv („wähle immer diese Partei“, 13%).
Die Top-3-Themen im Wahlkampf waren für SPÖ-Wähler:innen „Inflation und steigende Preise“ (54% „sehr häufig diskutiert“), „Korruption“ (42%) sowie die „Sicherung der Energieversorgung“ (40%).
FPÖ kann Proteststimmung am besten nutzen
Unter jenen Menschen, die die Entwicklung des Landes negativ sehen, liegt die FPÖ klar auf dem ersten Platz, ebenfalls unter jenen, die im Wahlkampf sehr häufig über Inflation und steigende Preise diskutiert haben.
Die Top-3-Themen im Wahlkampf waren für FPÖ-Wähler:innen „Inflation und steigende Preise“ (63% „sehr häufig diskutiert“), „Zuwanderung und Integration“ (60%) sowie „Korruption“ (42%)
Separate Auswertungen für Grüne und NEOS sind aufgrund zu geringer Fallzahlen in der Stichprobe nicht möglich.
Zur Sache
Teil 2 der Wahltagsbefragung folgt gegen 19:00 (Wahlverhalten nach Alter, Geschlecht etc.)
Angaben zur Methodik Die Wahltagsbefragung wird von SORA/ISA im Auftrag des ORF nach den Richtlinien des VdMI durchgeführt, um der Öffentlichkeit am Wahlabend empirisch fundierte Analysen bieten zu können:
- Befragung unmittelbar vor der Wahl
- Zufallsstichprobe und soziodemographische Gewichtung, um die wahlberechtigte Bevölkerung repräsentativ abzubilden;
- endgültige Gewichtung mit der Hochrechnung am Wahltag, um dem Endergebnis so nahe wie möglich zu kommen.
Auftraggeber: ORF
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte zur Landtagswahl NÖ 2023
Befragungsmethode: Telefon- & Online- Interviews (CATI & CAWI) durchgeführt von Jaksch & Partner OG, Linz
Sampling: CATI: Zufallsstichprobe auf Basis des öffentlichen Telefonbuchs & mittels RLD-Verfahren generierter Telefonnummern; CAWI: Ziehung aus einem Access-Panel
Befragungszeitraum: 24. bis 28. Jänner 2023
Stichprobe: n=1.224 Personen
Schwankungsbreite: bei n= 1.200 (alle Befragten) max. +/- 2,8 Bei der Auswertung von Untergruppen muss berücksichtigt werden, dass die Schwankungsbreiten größer werden: für z.B. 150 Personen maximal +/- 8%. Die genauen Gruppengrößen werden ab Montag, den 30.1.2023, hier online zur Verfügung gestellt.
Gewichtung der Daten: soziodemographisch (Geschlecht, Alter, Bildung, Erwerb); Hochrechnung
ACHTUNG: Aufgrund von Stichprobenschwankung, Gewichtung und Rundungen sind geringe Abweichungen der Wahltagsbefragung vom endgültigen Wahlergebnis möglich.
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